Fisch
Manchmal sieht man einen Fisch als christliches Symbol auf Autos kleben. Das Fisch-Symbol sagt einiges über den Fahrer aus: Hier sind Christen unterwegs. Der Fisch ist eines der ältesten Symbole im Christentum und hat seinen Ursprung im frühen Christentum vor rund 2000 Jahren. Als es unter der Herrschaft der Römer mit ihrem Vielgottglauben noch verboten und lebensgefährlich war, sich Christ zu nennen, dachten sich die Menschen einen Geheimcode aus, um einander als Christ zu erkennen. Die Wahl fiel dabei auf den Fisch, da Fisch auf Griechisch I Ch Th Y S heißt und jeder der fünf Buchstaben für ein mit Jesus verbundenes Wort stand. Die Geschichte vom Fisch als Erkennungszeichen geriet im Laufe der Zeit in Vergessenheit und das Kreuz wurde zum eigentlichen religiösen Symbol der Christen. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte der Fisch als christliches Symbol eine Renaissance.
PX (Christusmonogramm)
Das Christusmonogramm (PX) hat eine längere Tradition als das Kreuz. Das Christusmonogramm, auch konstantinisches Kreuz genannt, setzt sich aus den verschachtelten Buchstaben X (Chi) und P (Rho) zusammen und steht für den griechischen Namen Christi. Im 2. Jahrhundert nach Christus nutzten die urchristlichen Gemeinden das "Chi-Rho" als Erkennungssymbol. Somit hat das Christusmonogramm eine längere Tradition als das heute bekanntere Kreuz.
Alpha und Omega
Alpha und Omega stellen den ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets dar und sind ein Symbol für Anfang und Ende, und damit für Gott und insbesondere für Jesus Christus als den Ersten und Letzten. So sagt auch Christus von sich in der Offenbarung: "Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende." (Offenbarung 22,13) Später wurden das Alpha und Omega gemeinsam mit dem Kreuz oder dem Christusmonogramm als Symbol Christi verwendet, zum Beispiel auf der Osterkerze.
Regenbogen
Den Regenbogen als christliches Symbol kennen nur die wenigsten. Er ist ein Symbol für die Treue Gottes. Im Alten Testament schickte Gott eine Sintflut über die Erde, um die eigene Schöpfung zu vernichten. Noah und seine Familie überlebten in der Arche das Inferno. Nach der Sintflut erschuf Gott den Regenbogen als Zeichen des Bundes zwischen Gott und den Menschen. Er gab den Menschen sein Versprechen, sie immer zu versorgen, denn "solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht" (1. Mose 8,22).
Weinstock und Wein
Der Weinstock versinnbildlicht die Verbundenheit zwischen den Gläubigen und Jesus. Ein Weinstock bedeutet Leben in Fülle. Ein Weinstock benötigt allerdings einen kräftigen Stamm, damit Reben mit vielen Trauben an ihm wachsen können. Um im Bild zu bleiben: Jesus ist wie ein Weinstock für uns. Von Jesus ist folgender Satz an seine Jünger überliefert: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben." (Joh 15,1) Der Weinstock stellt ein Symbol für die Verbundenheit zwischen den Gläubigen und Jesus dar. Jesus als der Weinstock schenkt ihnen Kraft, wenn sie mit ihm verbunden bleiben und der Glaube so Früchte tragen kann (Reben). Der Weinstock und die Trauben stehen aber auch für den Wein der Eucharistiefeier. Denn in der Nacht vor seinem Tod hat Jesus beim letzten Abendmahl einen Becher Wein mit den Worten herumgereicht: "Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird." Diesen Satz hören die Gläubigen bei jeder kirchlichen Abendmahlfeier und werden so an den Auftrag Jesu erinnert.
Lamm (Gottes)
Das Osterlamm ist ein wichtiges österliches Symbol. Das Agnus Dei, also das Lamm Gottes auf Lateinisch, steht sinnbildlich für Jesus Christus. Im Alten Testament ist das Lamm ein beliebtes Opfertier. Im Neuen Testament weist Johannes der Täufer selbst auf Jesus als das "Lamm Gottes" (Joh, 1,29) hin. Jesus wird als das Lamm Gottes betrachtet, das sich für die Sünden der Menschen in bedingungsloser Liebe opfert. Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er nach christlichem Glauben die Menschheit erlöst. In der christlichen Ikonografie wird das Lamm Gottes zumeist mit der Siegesfahne mit rotem Kreuz auf weißem Grund dargestellt. Damit soll der Sieg Jesu über den Tod symbolisiert werden.
Kerze
Eine Kerze bringt Licht und Leben und steht im Gegensatz zu Dunkelheit und Finsternis. Das ewige Licht, das in jeder Kirche brennt, versinnbildlicht die Gegenwart Gottes. So wie der Mensch ohne Licht nichts sehen kann, so kann der menschliche Geist ohne das Licht des Geistes Gottes nichts erkennen. Doch die Kerze ist auch gleichzeitig ein Symbol für die Vergänglichkeit des Lebens. In der Kirche spielen Kerzen oft eine wichtige Rolle, beispielsweise als Taufkerzen oder Kommunionkerzen, die den weiteren Lebensweg des Täuflings bzw. Heranwachsenden erhellen sollen.
Brot und Wein
"Nehmet hin und esset: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird." So spricht der Pfarrer in der Eucharistiefeier. Brot und Wein sind zentrale Elemente der Eucharistiefeier aller christlichen Kirchen. Brot und Wein weisen auf Jesu Opfer am Kreuz hin: Durch den gewaltsamen Tod vergoss er sein Blut für die Menschen. Bei der Feier des Abendmahls haben Christen nach ihrer Überzeugung Gemeinschaft mit Jesus. Durch das Essen und Trinken nehmen sie an dem Heil teil, das Jesus aufgrund seines Todes für die Menschen erlangt hat.
Feuer
Der Heilige Geist erleuchtet die Jünger am Pfingstfest. Im Mittelpunkt der Pfingstgeschichte steht die Erleuchtung der Jünger durch den Heiligen Geist und das innere Feuer, das sie begeistert die Frohe Botschaft verkünden ließ – symbolisiert durch Feuerzungen über den Köpfen der Jünger. Aber auch in anderen Bibelstellen kommt das Feuer vor. So erkennt Mose Gott im brennenden Dornbusch und Johannes der Täufer verkündet am Jordan: "Er (Jesus) wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen." (Mt 3,11)
Krippe
Eine Krippe zählt für viele Familien zur weihnachtlichen Grundausstattung. Sie stellt die Geburt Jesu aus der Weihnachtsgeschichte mit Krippenfiguren in einer modellartig gestalteten Landschaft dar. Die Krippe ist ein Symbol für die Menschwerdung Gottes in Gestalt eines Kindes. Es gibt auch sogenannte Jahreskrippen, die andere Ereignisse aus dem Leben Jesu darstellen.
Welche christlichen Symbole werden auf Grabsteinen abgebildet?
Christliche Symbole findet man häufig auch auf Grabsteinen abgebildet. Damit soll den Verstorbenen eine Botschaft ins Jenseits mitgeben werden.
Betende Hände
Das Bild der zum Gebet gefalteten Hände steht für das Beten zum Herrn. Betende Hände symbolisieren das Vertrauen an Jesus und an Gott. Sie stehen zudem auch für Gebete für Familie, Freunde oder Verstorbene.
Engel
Nicht nur in der Weihnachtszeit sind Engel unsere ständigen Begleiter im Alltag. Es war der "Engel des Herrn", der den Hirten die frohe Botschaft von der Geburt Jesu überbrachte. "Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie", heißt es im Lukasevangelium. Das Wort "Engel" kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt "Bote". Engel sind Boten und Diener des Herrn und vermitteln zwischen den Menschen und Gott. Sie können als Beschützer, Tröster und Helfer auftreten, beispielsweise in Form eines Schutzengels.
Taube
Die Taube ist ein Symbol für die Versöhnung mit Gott und ab dem 6. Jahrhundert nach Christus ein Zeichen für den Heiligen Geist. So wie die Taube immer zum Ursprung zurückfindet, so bringt uns der Geist Gottes stets zu unserem Ursprung zurück. In dem Bericht über die Taufe Jesu erscheint der Heilige Geist in Form einer Taube: "Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen." (Mt 3,16)
Wasser
Das Wasser steht als christliches Symbol für neues Leben. Dann ist das Wasser bei der Taufe ein wichtiges Sinnbild für Reinheit und den Beginn des Lebens. So wie auch Jesus sich von Johannes dem Täufer mit Wasser hat taufen lassen, so lassen auch diejenigen, die an ihn glauben, sich in seinem Namen taufen.
Rose
Die Rose steht sinnbildlich für die den Tod überdauernde Liebe und Schönheit. Im Mittelalter ordnete man sie daher Jungfrauen zu. Doch eine Rose hat auch Dornen, die das Leiden symbolisieren.
Sonne
Das Sonnensymbol steht im christlichen Glauben für Hoffnung, da es ein Sinnbild für die Auferstehung von Jesu ist. Die aufgehende Sonne ist eine schöne religiöse Symbolik für Gott, da ihr Licht den (Lebens)Weg erhellt. Die Sonne war schon bei den Ägyptern ein religiöses Symbol für das Göttliche. Im Christentum wird sie zum Zeichen für Jesus. Aus diesem Grund sind auch die Kirchen nach Osten ausgerichtet, so dass die Gläubigen ihren Gottesdienst in Richtung der aufgehenden Sonne feiern.
Anker
Ein Anker dient dazu, ein Schiff im Hafen zu sichern. Auch Gottes Liebe hält uns nach diesem Bild wie ein starker Anker in den Stürmen der Zeit und gibt uns nach dem christlichen Glauben Kraft und Halt. Der Anker sorgt als Zeichen der Hoffnung dafür, dass der Christ in diesen Stürmen nicht untergeht und hilft ihm dabei, letztlich sicher in den Hafen des Erlöstseins zu gelangen.
Schiff
Schiffe stehen für den Lebensweg des Menschen und die Überfahrt in die Ewigkeit nach dem Tod. Zu Beginn des Lebens verlässt der Mensch den sicheren Hafen, um die manchmal stürmischen Meere (Leben) in der Geborgenheit des Schiffes (Glauben) zu überqueren und am Ende wieder in den Hafen zurückzukehren (Ewigkeit).
Lilie
Die Lilie steht in ihrer weißen Form für die Reinheit und Unschuld. Außerdem ist sie ein Zeichen für den Auserwählten.
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